LESERFRAGEN EXPERTENTELEFON „Generation 50 plus“ am 11.04.2013

Die meist gestellten Leserfragen am Expertentelefon „Generation 50 plus – Leben auskosten, statt einrosten“ am 11.04.2013

 

 

 

 

 

 

 

Ich bin Mitte 50 und ich fühle mich topfit. Wie oft sollte jemand in meinem Alter zum Arzt gehen und sich durchchecken lassen? Worauf sollte man dabei besonders achten?

  • Jutta Doebel, Apothekerin in Erftstadt bei Köln, Ernährungs- und Diätberaterin, TV-Expertin: Soweit keine Vorerkrankungen vorliegen, ist normalerweise ein Besuch beim Arzt, im Rahmen der regelmäßigen Gesundheitschecks und der Vorsorgeuntersuchung, ausreichend. Werden Erkrankungen im Frühstadium erkannt, sind die Heilungschancen dank der heutigen Therapiemöglichkeiten oftmals sehr gut. Wichtig sind neben einer Darmspiegelung und einem jährlichen Hautkrebs-Screening bei Frauen vor allem eine Mammografie und bei Männern regelmäßige Prostatauntersuchungen.

In Apotheken und Drogerien gibt es eine Fülle an Nährstoffpräparaten. Was bringen die eigentlich im Unterschied zu einer normalen Mischkost?

  • Jutta Doebel: In der Regel ist für einen gesunden Menschen im Alter bis 40 Jahre eine ausgewogene Mischkost zur Versorgung mit allen lebenswichtigen Nährstoffen, Vitaminen und Mineralien ausreichend. Bei Erkrankungen, Tabletteneinnahme, vermehrter sportlicher Aktivität, höherem Alter oder einseitigem Essverhalten kommt es jedoch häufig zu einer markanten Mangelversorgung an lebensnotwendigen Vitaminen und Mineralstoffen. Beschwerden wie nächtliche Wadenkrämpfe, Kopfschmerzen, Migräne, Verspannungen oder Rückenschmerzen können die Folge sein. Hier empfiehlt sich die zusätzliche Einnahme essenzieller Mikronährstoffe. Man sollte allerdings bei der Auswahl eines Produktes auf die Qualität der einzelnen Substanzen achten und solche wählen, die unser Körper optimal aufnehmen und verwerten kann. Das heißt: Eine gute Bioverfügbarkeit besitzen – bei Magnesium wäre das zum Beispiel Magnesiumcitrat, wie Magnesium-Diasporal 400 Extra aus der Apotheke. Leider ist in vielen Präparaten aus Drogerien und Discountern allerdings diese Qualität nicht gewährleistet.

Seit ich 50 geworden bin, kann ich förmlich zusehen, wie ich jedes Jahr ein Kilo zunehme. Diäten haben bislang nichts gebracht. Wie kann ich die Gewichtsspirale stoppen?

  • Jutta Doebel: Spätestens bei Menschen ab 50 Jahren stellt sich der Stoffwechsel um. Das bedeutet, dass unser Körper zunehmend weniger Makronährstoffe, also Kohlenhydrate und Fette, zur Verbrennung benötigt. Gleichzeitig werden jedoch mindestens so viele Vitamine und Mineralstoffe gebraucht, wie vorher. Das bedeutet: Im Hinblick auf die sogenannte Nährstoffdichte aus unserer Nahrung steigt der Bedarf, wenn man älter wird. Um sein Gewicht halten zu können, sind drei Dinge entscheidend:

    1. Verhinderung einer Übersäuerung des Körpers. Durch Nahrungsmittel wie Fleisch, Fisch, Milchprodukte, Brot etc . entstehen Säuren in unserem Körper. Diese lagern sich in unserem Bindegewebe ab und behindern eine gute Fettverbrennung im Körper. Durch eine zusätzliche Einnahme von Magnesium idealerweise als Magnesiumcitrat beseitigt man diese „Abnehmbremse“ im Körper und unterstützt so einen aktiven Säureabbau. Noch ein positiver Effekt: Die Entstehung von Cellulite kann vermindert werden.

    2. Anpassung der Ernährung zu fettärmeren, ballaststoffreicheren Nahrungsmitteln.

    3. Mehr Bewegung durch Ausdauersportarten wie Joggen, Fahrradfahren oder Schwimmen, aber auch ausgedehnten Spaziergängen oder Walking.

Ich möchte gern sportlich aktiv werden, um im Alter fit zu bleiben. Eine Freundin meinte kürzlich, Yoga, Pilates, Zumba und Co. könnte ich vergessen, wenn ich ein Power Plate-Training mache. Was raten Sie?

  • Stefanie Mollnhauer, Sportmedizinerin, Ärztin und Inhaberin einer sportmedizinischen Privatpraxis in Lindau am Bodensee. Buchautorin und freie Journalistin: Durch Sportarten wie Yoga, Pilates, Zumba und Co. trainieren Sie nicht nur Kraft, Ausdauer und Beweglichkeit, sondern verbessern außerdem Ihre Koordination und auch die Konzentration aufgrund der teilweise sehr komplexen Bewegungsabläufe. Beim Power Plate-Training hingegen steht eher der schonende (und durchaus effektive) Muskel-/Kraftaufbau im Vordergrund. Außerdem soll das Knochengerüst durch die speziellen Vibrationsfrequenzen gestärkt werden, was im Sinne der Osteoporose-Prophylaxe durchaus sinnvoll ist. Daher würde ich im Idealfall raten, beide Trainingsformen zu nutzen. Ist dies zu zeitaufwändig und sind Sie – bis auf kleinere Wehwehchen – sportlich einsatzfähig, würde ich im Zweifelsfall aber immer zu den inhaltlich komplexeren Sportarten wie Zumba, Pilates, Yoga etc. raten, die meiner Meinung nach zudem auch deutlich mehr Spaß machen.

Nach dem Sport bin ich oft verspannt und hab manchmal Krämpfe. Woran kann das liegen? Muss ich mich vorher besser aufwärmen und dehnen?

  • Stefanie Mollnhauer: Krämpfe haben im Wesentlichen drei Ursachen, die teilweise einzeln, meist aber in Kombination vorliegen, nämlich Flüssigkeitsmangel, Mineralstoffmangel und muskuläre Überlastung. Vorbeugen können Sie also, indem Sie vor, während und nach dem Sport genügend trinken, auf eine ausreichende Mineralstoffzufuhr achten und mögliche „Mangelkandidaten“ wie Magnesium auch zusätzlich einnehmen. Gut geeignet ist hier ein hoch dosiertes Produkt mit Magnesiumcitrat. Außerdem vermeiden Sie muskuläre Überbelastung durch ausreichendes Aufwärmen und Wählen der richtigen Belastungsintensität und Dauer.

Es wird oft gesagt, dass Frauen ab einem gewissen Alter auf ihre Knochen achten sollen. Was bedeutet das konkret?

  • Stefanie Mollnhauer: Durch zunehmende Inaktivität, Hormonveränderungen und oft auch mineralstoffarme Ernährung kann es im Alter zur Abnahme der Knochendichte kommen, was eine Osteoporose zur Folge haben kann. Hieraus können Knochenbrüche, typischerweise Sinterbrüche von Wirbelkörpern oder Oberschenkelhalsbrüche entstehen. Vorbeugen kann „Frau“, indem sie sportlich aktiv bleibt, das Knochengerüst also mechanisch beansprucht, was einen Wachstumsreiz für den Knochen darstellt. Auf eine ausreichende Mineralstoffversorgung mit den Knochenbausteinen Calcium und Magnesium, sowie auf eine basische Ernährung mit viel Obst und Gemüse ist zu achten. Letzteres soll die säurebedingte Mobilisation von Mineralstoffen verhindern, die sonst aus den Knochen herausgelöst werden, wenn sie als Säurepuffer benötigt werden.

Ab Mitte 50 soll der Stoffwechsel nicht mehr so funktionieren, wie in jungen Jahren. Wie ist das zu verstehen?

  • Dr. Klaus Tiedemann, niedergelassener Facharzt für Allgemeinmedizin und Sportmedizin in Moosburg a. d. Isar, TV-Gesundheitsexperte des Bayerischen Fernsehens: Bereits ab einem Alter von 30 lassen eine Reihe von Organen in ihrer Leistungsfähigkeit nach. Studien haben aber gezeigt, dass ein heute 72-Jähriger in der gleichen körperlichen Verfassung ist wie ein 50-Jähriger im Jahr 1960. Durch eine ausgewogene Ernährung und moderate Bewegung ist es heute problemlos möglich, auch im höheren Alter noch körperlich und geistig fit zu bleiben.

Mein Mann ist Diabetiker. Stimmt es, dass er deshalb einen erhöhten Mineralstoffbedarf hat? Warum?

  • Dr. Klaus Tiedemann: Ab einem Blutzuckerspiegel über 180 mg/100ml (normal ist bis 100 mg/100ml) tritt der Zucker in den Urin über und reißt viel Flüssigkeit und damit auch Mineralstoffe mit sich. Diesen Verlust gilt es auszugleichen. Natürlich sollte man sich neben dem Ausgleich des Mineralstoffhaushaltes auch um eine bessere Zuckereinstellung bemühen.

Seit einiger Zeit schlafe ich nachts schlecht und fühle mich morgens wie gerädert. Ist das ein Phänomen, das man mit zunehmendem Alter einfach hinnehmen muss, oder kann man was dagegen tun?

  • Dr. Klaus Tiedemann: Natürlich wird im Laufe der Jahre die Schlafqualität schlechter. Das heißt aber nicht, dass man das als unabänderlich hinnehmen muss. Der Schlaf wird durch eine Vielzahl an Faktoren beeinflusst: Die Ernährung, Flüssigkeitszufuhr, Bewegung, Licht, Lärm, Stress und Sorgen und die sogenannte „Schlafhygiene“. Es gibt also eine ganze Reihe von möglichen Maßnahmen, die den Schlaf verbessern können. Was für Sie sinnvoll ist, sollten Sie mit Ihrem Hausarzt oder einem Schlafspezialisten besprechen.

Früher hieß es: „An Apple a day keeps the doctor away”. Gilt das heute auch noch? Gibt es Lebensmittel, die für die zweite Lebenshälfte besonders zu empfehlen sind?

  • Dr. Kerstin Salomon, Apothekerin, medizinisch-wissenschaftliche Managerin bei Protina Pharm. GmbH in München: Auch für die zweite Lebenshälfte gilt: Wer sich gesund und ausgewogen ernährt, der bleibt länger fit. Mit zunehmendem Alter ist es besonders wichtig, auf eine ausreichende Mikronährstoffzufuhr zu achten. Denn durch altersbedingte Stoffwechselveränderungen, Veränderungen der Nierenfunktion und die Einnahme von Medikamenten kann es zu einem Ungleichgewicht im Mineralstoffhaushalt kommen, während der Mineralstoffbedarf im Alter jedoch unverändert hoch bleibt.

    Achten Sie daher auf eine Mineralstoff- und vitaminreiche Ernährung. Trinken Sie zudem ausreichend. Denn auch Mineralwasser trägt zu einem ausgeglichenen Mineralstoffhaushalt bei.

Magnesium soll nicht nur Wadenkrämpfen entgegenwirken, sondern auch den Herzmuskel schützen. Ist das wahr?

  • Dr. Kerstin Salomon: Magnesium wirkt am Herzen als physiologischer Gegenspieler von Calcium dämpfend auf den Herzmuskel. Zahlreiche Untersuchungen zeigen, dass ein Magnesiummangel Herzrhythmusstörungen begünstigen kann. Eine hoch dosierte Magnesiumeinnahme (300–400 mg täglich) ist daher sinnvoll, um Herzrhythmusstörungen vorzubeugen. Auch bei koronarer Herzerkrankung wird ein positiver Effekt einer ausreichenden Magnesiumversorgung auf die Herzmuskelfunktion diskutiert. Ein Magnesiummangel kann sich beispielsweise nachteilig auf die Signalweiterleitung am Herzen auswirken. Doch durch eine hoch dosierte orale Magnesiumtherapie kann einem solchen Mangel vorgebeugt und damit die Funktion und Leistung des Herzens positiv beeinflusst werden.
Quelle: deutsche journalisten dienste (djd),
Gesundheitsthemen